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Diesellokomotive BR 218

"... die Zugloks für jeden Einsatz!"

       "die alte Museumsbahn..."

[Erstellt im Jahr 2010]

Eisenbahnmedia.de
© Mathias Baumann

Die Maschine, Teil 3 [ Im Bahnbetrieb ]

Eine Diesellok mit der Nummer 218 kann in ihrer Dienstzeit bereits 3 - 6 Millionen Kilometer gefahren sein und einige kennen auch mit ihrem ersten Dieselmotor noch keinen Stillstand. Wartung und Instandsetzung sorgen für einen bestmöglich störungsfreien Betrieb der Loks. Teil 3 zeigt und beschreibt die 218 im Bahnbetrieb, in der Werkstatt und auf der Strecke.

         // Revision, die Hauptuntersuchung
 
Ein Auto fährt normalerweise alle 2 Jahre zur HU und wird auf Funktion überprüft. Bei Lokomotiven ist die Funktionskontrolle und Instandsetzung verteilt auf:
• Nachschau • Fristuntersuchung und • Hauptuntersuchung. Die HU ist eine Revision der Lok, also eine ausführliche Kontrolle mit Reparatur, die auf Fahrsicherheit abzielt. Zusätzlich und je nach Auftrag oder Erforderlichkeit, ist sie auch eine allgemein umfassende Instandsetzung.
 
 
     
Eine Revision gibt dem Fahrzeug die Zulassung für weitere 6 Jahre Betrieb und kann zweimalig um 1 Jahr auf 8 Jahre verlängert werden.

Der Blick auf einen Hof des AW Bremens.

Die Richthalle mit den Loks 218 231, 476, 250 und 454 rechts.

Eine dritte Verlängerung der Frist einer Lok ist möglich, wenn eine der beiden Verlängerungen vorgezogen wurde und damit die insgesamt 8 Jahre dauernde Zeitfrist nicht komplett ausgenutzt werden würde. Dagegen kann das Erreichen des Kilometergrenzwertes, vor dem Ablauf von 8 Jahren, eine HU erforderlich machen.

Eine entkernte und grundierte 218 479 in der Werkshalle.

Die Hauptuntersuchung einer 218 fand in ihren Ausbesserungswerken (AW) Nürnberg (NNX) und Bremen (HBX) statt. Seit 2 Jahrzehnten ist allein das Werk in der Hansestadt für die Loks zuständig. Auf einem großen Areal in Bremen-Sebaldsbrück werden alle Arbeiten an den Loks ausgeführt und abgestellte Loks gesammelt. In der Richthalle des Werks arbeitete man zuvor hauptsächlich an den BRn 215 und 216. Heute sind noch unter anderem folgende Kunden anzutreffen: BR 217, 218, 225, V 100 und die V 320.

HBX ist wirtschaftlich sehr an den Bestand der 218 gebunden. Durch den allgemein geringeren Einsatz der Loks, fehlen dem Ausbesserungswerk Aufträge. DB AutoZug Sylt und DB Fernverkehr beschäftigen die Mitarbeiter des AWs 2009/2010 noch einmal mit Hauptuntersuchungen und Lackierungen vieler 218.3.

// Hauptuntersuchung der BR 218 //

Bei der HU werden die Dieselloks komplett demontiert und ihre Baugruppen überprüft. Dem Auftrag des Lokbesitzers und dem aktuellen Zustand der Maschine entsprechend, wird der Arbeitsumfang festgelegt. Alle Baugruppen der Lok werden durch Schlosser und Elektriker wieder instandgesetzt und sicherheitsrelevante Teile auf Risse untersucht.

Das Werk ist weiterhin für die Dieselmotoren-Instandhaltung zuständig. Nach der Erneuerung von verschlissenen Motorenteilen, zeigen die Verbrenner auf dem Prüfstand ob sie volle Leistung bringen und werden danach eingelagert oder wieder auf ihrer Maschine montiert.

Das AW Bremen arbeitet auch die Radsätze und Drehgestelle der Loks wieder auf. Die Räder haben im revidierten Zustand einen Durchmesser von 100 cm, wenn sie abgefahren sind beträgt er dagegen 92 cm.

Je nach Auftrag wird die Lok komplett neu lackiert oder teilausgebessert. Der Revisionstyp IS 630 beinhaltet zum Beispiel nur die Mindestarbeiten für eine Hauptuntersuchung. IS 700 steht für eine HU ohne Neulackierung der Lok. Bei einer IS 703 wird die Maschine, neben der HU, mit neuem Lack wieder zum Glänzen gebracht.

Auf dem Foto sind die Anschriften der gültigen Fristen einer 218 zu sehen. Die erste Zeile sagt aus, dass die letzte Hauptuntersuchung (REV) am 23.6.99 im AW Bremen (HBX) stattgefunden hat.
Am gleichen Tag -im Jahr 2005- wäre die Frist der Lok nach 6 Jahren abgelaufen, sie wurde aber durch eine Werkstatt bis zum 23.06.06 verlängert. Diese Arbeit wurde durch das Betriebswerk AWLA (Westerland(Sylt)) durchgeführt und hätte nach Ablauf der Frist ein letztes Mal für die Gültigkeit eines weiteren Jahres ausgeführt werden können.


Im Jahr 2010 werden für DB Regio bedarfsbedingt nur 218.4 instandgesetzt. Tochterunternehmen wie DB Services lassen auch einige 218.1 und 218.2 revisionieren, DB SyltShuttle und Fernverkehr ihrerseits die 218.3. Letztlich ist die Glanzzeit der Baureihe zwar vorbei, ihr Einsatz aber noch lange nicht beendet.

// Versuchsobjekt 218 441 (II) / 215 022 //

Nachdem 218 441 durch einen Unfall schwer beschädigt wurde, startete das AW Bremen mit dem Lokrahmen der 215 022 den Bau einer modernisierten 218. Diese 218 441 (II) war mit einem MTU 4000 Motor neuester Version (R41) inkl. Katalysator ausgestattet. Die Lok bekam Zugzielanzeiger unter die Frontscheiben eingesetzt, während die druckluftbetriebenen Scheibenwischer durch elektrische Wischer ersetzt wurden. Neben besserer Schalldämmung wurde schon damals eine LED-Beleuchtung verbaut und das Tankvolumen deutlich erhöht. Ein großer Umbau wurde auf dem Führerstand vorgenommen: Ein "Einheitsführertisch" wurde anstelle des alten Führertisches verbaut, machte den Führerstand allerdings auch beengter.

218 441 (II) blieb Prototyp einer modernisierten 218, vermutlich weil die Umbauten auch zu einer Neuzulassung geführt hätten. Wieder als 215 022 bezeichnet, aus der das Material der 441 (II) größtenteils bestand, hat die Gewerkschaft Transnet diese Maschine gekauft. Sie war seit Jahren im AW Bremen abgestellt ohne eingesetzt zu werden und wurde schließlich verschrottet.

                          // Wartung und Fristuntersuchung, das Betriebswerk
 
Fast jede Region, in der die 218 eingesetzt wird, hat für die Unterhaltung seines Bestands ein Bahnbetriebswerk als Werkstatt.

In mehreren Reihen warten die Maschinen vor dem Bw Lübeck.

Ohne Gelenkwellen, Drehgestelle u. Kühlanlage auf der Hebebühne.

Damit die Loks in Schleswig-Holstein und Hamburg fahrbereit waren, rückten sie regelmäßig in das bis 2009 größte Betriebswerk der BR 218 ein - Lübeck. Zeitweise waren dort über 100 Maschinen (etwa 1/4 der gebauten Loks) stationiert.
In der Halle südlich des Hauptbahnhofs wurden vor dieser Zeit die Dieselloks vom Typ V 200 repariert. An mehreren Positionen arbeiten Schlosser und Elektriker und letztlich auch der Reinigungstrupp an den Loks.
Das Betriebswerk führt von der Nachschau, über kleine Fristuntersuchungen, bis hin zur einjährigen Fristverlängerung, alle Arbeiten an den Loks durch.

Oft waren alleine auf dem Hof vor der Werkshalle 20 Loks aufgereiht. Dabei wurde Lübeck noch durch das Bw Westerland unterstützt, in dessen Lokschuppen auf der Insel Sylt auch an den norddeutschen 218-Maschinen geschraubt wurde.

In Bayern dagegen wurde der große 218-Bestand auf mehrere Betriebshöfe verteilt, so zum Beispiel auf Regensburg, Mühldorf und Kempten.

// Wartung von Lokomotiven //

Zu den einfachen Aufgaben der Betriebswerke gehört das Ergänzen von Betriebsstoffen wie Kühlflüssigkeiten, Motor- und Getriebeöl, sowie der Austausch dieser Stoffe und der zugehörigen Filter.
Die nötigen Reparaturen im Bereich der Mechanik und Elektrik werden vom Personal durchgeführt und je nach Ausstattung der Werkstatt beinhalten diese Arbeiten auch das Tauschen von schweren Bauteilen wie Motoren und Getrieben.
Bei schweren Unfallschäden werden die Loks gewöhnlich in das Ausbesserungswerk geschickt, das im Bezug auf Ausstattung und Erfahrung bei Richtaufträgen die besseren Möglichkeiten hat.

Die 218er werden nicht nur im Schadfall ins Bw gebracht. Neben der Fristverlängerung werden im Betriebswerk auch Nachschauen durchgeführt, deren Intervalle deutlich kürzer ausgelegt sind.

                          // Der Betriebsalltag
 
Dieser Abschnitt beschreibt auszugsweise die Arbeit auf der Lok und das Betanken der Diesellok.

Eine 218.4 ist in ihrem Bw abgestellt.
Das auf dem Boden liegende, orangene Fremdstromkabel ist an der Lok zu sehen.

218 495 bekam an der Tankstelle neuen Kraftstoff eingefüllt.
Auch das Motoröl kann an diesen Stationen ergänzt werden.

Die 218 wurde in der Betriebspause im Bw oder einer Abstellgruppe eines Bahnhofs abgestellt und der Lokführer übernimmt die Lok mit Schlüsseln und betrieblichen Unterlagen.

// Arbeitsbeginn auf der Diesellok //

Die Lok ist nach Betriebsende für die Ladung der Batterien und den Warmhaltebetrieb (Brenner) am Fremdstrom angeschlossen gewesen. Dieses Kabel wird von seinem Anschluss unter dem Lokrahmen abgezogen und der Lokführer steigt am Führerstand 1 auf die Lok.
Er hat den Lichtmaschinenraum betreten und legt ggf. den Batteriehauptschalter ein. Auf dem Führerstand 1 wird der Ladezustand der Batterie und die Kühlwassertemperatur kontrolliert, die Vorwärm- und Warmhalteanlage hat die Maschine geheizt und auf 40° C gehalten. Das Kühlwasser hat für den Start weiter angehobene Temperatur.

Der Lokführer bringt den Wendeschalthebel in Position, schaltet das Spitzenlicht ein und geht durch den Maschinenraum Richtung Führerstand 2.
Er überprüft je nach Außentemperatur ob die Kraftstoffvorwärmung genutzt wird und kontrolliert den Ölstand des Dieselmotors.
Auf dem Führerstand 2 wird die Sifa und Indusi betriebsbereit gemacht, beides sind Einrichtungen zur Überwachung der Arbeit des Lokführers.
Draußen werden die Signalleuchten überprüft und der Tankfüllstand kontrolliert. Zurück auf dem Führerstand wird der Anlassschalter auf "Start" getastet, Dieselpumpen und die Vorschmierpumpe fangen an zu arbeiten. Nach '13' Sekunden dreht die Anlassmaschine - der Großdiesel startet und die Lok ist abfahrbereit.

// Der Tankvorgang //

Die Dieseltanks der BR 218 können zusammen über 3.000 Liter Kraftstoff aufnehmen, womit die 18 im Durchschnitt etwa 1.000 Kilometer weit fahren kann. Der Füllstand muss direkt am Tank, anhand mehrerer Schwimmer, abgelesen werden.

An der Tankstelle wird die Lok digital identifiziert, der Grenzwertgeber wird angeschlossen und die Zapfpistole in den Einfüllstutzen gehängt. Sind die Tanks annähernd leer, ist die Lok innerhalb von 10-15 Minuten wieder komplett betankt.

                          // Das Personal über die BR 218
 
Nicht überraschend, dass Lokführer eine ganz unterschiedliche Meinung über die 218 haben. Job oder Berufung, saubere E-Lok oder öliger Diesel:
In Arbeit ...
 
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